Pressemitteilung Ostern
Osterfeuer
Die Aktiven des Tierschutzvereins Herford und des Tierheims Bünde haben mit großer Enttäuschung zur Kenntnis genommen, dass in diesem Jahr wieder Osterfeuer stattfinden dürfen. Nach zweijähriger Pause haben Politiker und Verwaltungen die Gelegenheit verpasst, bei diesem Thema einen endgültigen Schlussstrich zu ziehen. Anstatt den alten Zopf endlich abzuschneiden, wird es wieder erlaubt, Igel zu rösten und gegen Umwelt- und Klimaschutz anzufeuern. Aufgrund des milden Winters und des späten Ostertermins ist davon auszugehen, dass sich in vielen Reisighaufen bereits Vogelnester mit Eiern und Jungvögeln befinden. Um diese zu retten ist auch das Umsetzen der Holzhaufen kurz vor dem Abbrennen keine Lösung. Der Tierschutzverein Herford ruft alle Tierfreundinnen und Tierfreunde der Region zu einem Boykott der Osterfeuer auf.
Keine Tiere als Geschenke
Auch zu Ostern sollte es keine lebenden Geschenke geben. Kaninchenbabys, Hühnerküken und junge Enten und Gänse sind kein Kinderspielzeug, sondern leidensfähige Mitgeschöpfe, die nur angeschafft werden sollten, wenn man sie artgerecht halten kann. Gerade in Zeiten der Coronakrise ist die Gefahr von unüberlegten Tieranschaffungen riesengroß. Das gilt auch für Hunde, Katzen und kleine Heimtiere. Viele Menschen haben jetzt Zeit und Langeweile und werden von ihren Kindern permanent mit dem Wunsch nach einem Haustier bombardiert. Eltern sollten aber nur nachgeben, wenn sie selbst das vom Nachwuchs gewünschte Tier als Familienmitglied anschaffen möchten und auch nach Ende der Coronazeiten dafür genug Zeit, Geld und Platz vorhanden ist.
Das Bünder Tierheim wird seit dem letzten Sommer insbesondere mit Kaninchen förmlich überschwemmt, die vermutlich nicht nur ausgebüxt sind, sondern gezielt ausgesetzt wurden.
Osteressen
Beim Ostermenü sollten Verbrauchen bedenken, dass es inzwischen viele Möglichkeiten gibt, den Konsum von Fleisch, Milch und Eiern einzuschränken, ohne auf Genuss zu verzichten. Man kann nur hoffen, dass die Menschen durch die Corona-Krise wachgeworden sind und nun durch den Ukraine-Krieg und den damit verbundenen Lieferengpässen bei bestimmten Produkten erkannt haben, dass es nicht sein kann, dass wertvolle pflanzliche Lebensmittel für die Produktion von Fleisch, Milch und Eiern verschleudert und an die Nutztiere verfüttert werden. Beispiel: Zur Herstellung einer Nahrungskalorie in Form von Fleisch müssen je nach Tierart bis zu 30 Kalorien an hochwertigen pflanzlichen Produkten den Tieren zu fressen gegeben werden. Das sollten sich nicht nur die Verbraucher, sondern vor allen Dingen Politiker, Lebensmittelkonzerne und die Agrarindustrie und somit die konventionelle Landwirtschaft vor Augen führen. Der längst überfällige Paradigmenwechsel in der Landwirtschaft muss schnellstens eingeleitet werden.
„Eine neue Art von Denken ist notwendig, wenn die Menschheit weiterleben will!“ - nie war dieses Zitat von Albert Einstein zutreffender als jetzt!
Anstatt zur Reduzierung von tierischen Produkten beizutragen, bieten jetzt sogar Discounter als besondere Delikatesse ganze Wachteln zum Beispiel aus Spanien zum Braten oder Grillen an. Auch die gesprenkelten Wachteleier sind inzwischen in vielen Supermärkten erhältlich.
Der Tierschutzverein Herford macht darauf aufmerksam, dass es für Wachteln selbst in Deutschland keine Haltungsrichtlinien gibt und die armen Geschöpfe standardmäßig in viel zu kleinen Käfigen gehalten werden. Die Tierschützer raten vom Kauf der Eier und des Fleisches ab. Die Massentierhaltung von Wachteln ist Tierquälerei in Hochpotenz, unter anderem da diese Tiere besonders schreckhaft sind und sich bei den vorhandenen Haltungsbedingungen sehr häufig verletzen. Die Wachteln haben so wenig Platz, dass sie sich kaum um sich selbst drehen, geschweige denn die Flügel ausstrecken oder sich hinlegen können. Wachteln als Braten oder Wachteleier als Gaumenkitzel sollten für jeden Menschen, der sich für einen Tierfreund hält, absolut tabu sein.
Neues aus dem Tierheim:
Als Tierschützer kommt man aus dem Krisenmodus nicht mehr heraus. Corona ist noch nicht vorbei, da bricht der Ukraine-Krieg über die Welt herein.
Im Bünder Tierheim gilt weiterhin die 3 G-Regelung und die Maskenpflicht, da ein Corona-Ausbruch die Bergung von Tieren und die Versorgung der Tierheimtiere massiv gefährden würde. Die Aktiven hoffen, dass nach Ende der großen Ferien ein Sommerfest auf dem Tierheimgelände möglich sein wird.
Ein größerer Tierschutzfall in Enger wurde am 21.03.2022 im Tierheim gemeldet. Dort sollen Mieter eines Hauses in ihre Heimatländer zurückgekehrt sein und ca. 15 Katzen unversorgt zurückgelassen haben. Am 22.03.2022 fand ein gemeinsamer Termin mit dem Kreisveterinäramt Herford und dem Ordnungsamt Enger vor Ort statt. Inzwischen wurden 13 Katzen eingefangen (Stand 05.04.2022), von denen 4 tragende Muttertiere sind. Hierdurch wird sich der Katzenbestand im Tierheim noch um ein Vielfaches erhöhen.
Aktuell warten im Tierheim Bünde vielen Katzen auf passende Zuhause wie z. B. Levin und Josy. Katzenbaby Levin wurde 2021 bei strömenden Regen von einer Hundehalterin beim Gassigehen mitten im Wald gefunden. Er war völlig durchnässt und hatte 41 Grad Fieber. Bei einem sofortigen Tierarzt-Besuch zeigte sich, dass er sich einen Katzenschnupfen eingefangen hatte. Auch Josy ist 2021 geboren und kam mit einer Katzenschnupfen-Infektion zu uns ins Tierheim. Inzwischen haben sich beide sehr gut erholt und sind zu lebhaften Teenies herangewachsen, die nun ein neues Zuhause suchen. Zurückgeblieben ist bei beiden ein leichter chronischer Schnupfen, der die zwei in ihrem Tatendrang aber in keinster Weise beeinträchtigt und auch nicht behandelt werde muss. Die beiden Samtpfoten wohnen bei uns zusammen in einer WG und verstehen sich super gut. Daher könnten sie auch gerne zusammen umziehen. Lewin ist ein klein wenig schüchtern und schaut erst einmal vorsichtig aus seinem Versteck hervor, während Josy schon mutiger ist und schon mal schaut was denn so los ist.
Katzendame Amira kam 2021 mit ihren beiden Söhnen in das Tierheim Bünde. Amira ist ca. 2016 geboren. Sie ist eine superzahme Samtpfote und möchte in ihrem neuen Zuhause bei geeigneter Verkehrslage gerne Spaziergänge in der Nachbarschaft unternehmen.
Seit letztem August 2021 sind außergewöhnlich viele Hoppler bei uns. Sie alle kamen als Fundtiere zu uns und warten auf ein neues Domizil. Candy und Duplo sind die letzte beiden „Neuzugänge“ und sind in unsere Kaninchen-Gruppe integriert. Die größeren Kaninchen können jetzt schon in Außenhaltung vermittelt werden, da sie an kältere Temperaturen gewöhnt sind. Sie freuen sich schon darauf, dass sie bald buddeln, flitzen und rennen können.
Wo sind Kaninchenfreunde die Platz für Cheesecake und ihre Kinder Chocolate und Sugar und Candy und Duplo haben?
Für unsere vielen vierbeinige Sorgenkinder im Tierheim werden Paten gesucht, die durch Spenden helfen, Kost, Logis und medizinische Versorgung der Vierbeiner sicherzustellen. Entsprechende Vordrucke sind im Tierheim und auf unserer Homepage erhältlich. Tierfreundinnen und Tierfreunde können die wichtige Arbeit der Tierschützer ebenfalls durch eine einmalige Spende unterstützen.
Für entsprechende Überweisungen steht das Spendenkonto bei der Sparkasse Herford zur Verfügung:
Spendenkonto: Sparkasse Herford, IBAN: DE45 4945 0120 0000 0414 00.
(Bitte für die Ausstellung der Spendenbescheinigung immer Name und Anschrift im Feld „Verwendungszweck“ angeben) oder per PayPal über unsere Homepage.
Ein herzliches Dankeschön geht im Namen unserer Schützlinge an alle Spender.
Tierschutzverein Herford e.V.
Renate Siekkötter